Schreckmoment in Treuenbrietzen (Potsdam-Mittelmark). Dort ist am Freitagmorgen die Feuerwehr mit sechs Fahrzeugen und 30 Mann zur Grundschule „Albert Schweitzer“ ausgerückt. Rauch und übler Gestank ziehen durch das Gebäude. 320 Kinder werden vor der Schule abgefangen. Verletzt wird niemand. Bald ist klar: Kleine Ursache große Wirkung.
Treuenbrietzen. An der Grundschule „Albert Schweitzer“ in Treuenbrietzen ist noch vor Unterrichtsbeginn am Freitagmorgen ein Großeinsatz von Feuerwehren nötig. Auch Notarztwagen und Polizei rücken an. Doch niemand wird verletzt.
Gegen 7.15 Uhr hat Lehrerin Sieglinde Bednarczyk im hinteren Treppenhaus zum Schulhof hin Rauch und üblen Gestank wahrgenommen. Sie ruft sofort die Feuerwehr. Diese riegelt das Haus ab.
Rund 320 Kinder, die mit Bussen und Autos ihrer Eltern wenig später anreisen, werden noch vor dem Gebäude abgefangen. Lehrer und Erzieher geleiten sie in den sicheren Hortbereich im Nachbarhaus, auf den Sportplatz sowie in die Turnhalle auf dem Schulgelände. Dort werden sie beschäftigt. Viele Kinder werden umgehend von Eltern und Verwandten abgeholt, die von der Schule informiert wurden.
Unterdessen sind Feuerwehrleute mit Atemschutzgeräten im völlig verqualmten Schultrakt unterwegs, um die Brandursache zu ermitteln und zu bekämpfen.
Brandherd schwer zu finden
„Erst hatten wir einen Papierbrand in einem Klassenraum vermutet“, sagt Einsatzleiter Jens Heinze von der Feuerwehr. „Dann war klar: Kleine Ursache große Wirkung“. Auf einem Treppenabsatz war an einer rund 40 Jahre alten Neonlampe ein Schmorbrand aufgetreten. „Warum die Brandmelder nicht anschlugen, wissen wir nicht. Die Anlage ist einsatzbereit und erst kürzlich getestet worden“, sagt der Stadtbrandmeister. Löschen musste die Feuerwehr die bald ausgeschmorte und demontierte Lampe letztlich nicht mehr. „Wir haben das Haus noch mit Gebläsen belüftetet und mit Wärmebildkameras ausgeschlossen, dass es weitere Brandquellen gibt“, erklärt Jens Heinze.
Gegen 8.45 Uhr kann die Feuerwehr Entwarnung und die Polizei die Schule wieder frei geben. Lediglich der betroffene Treppenabschnitt mit der verschmorten Lampe bleibt zunächst gesperrt für die Ermittlungen der Kriminaltechniker.
Der Unterricht könnte wieder stattfinden. Doch sind viele Kinder zu der Zeit bereits wieder zu Hause. Die verbleibenden werden bis zum regulären Schulschluss von Pädagogen betreut.
Im Einsatz waren rund 30 Feuerwehrleute aus Treuenbrietzen, Bardenitz, Rietz und Niemegk. Sie rückten mit sechs Fahrzeuge zur Grundschule an.
„Vielleicht wird unser Förderantrag zur Erneuerung der Elektroanlage jetzt ja etwas schneller bearbeitet“, sagt Bürgermeister Michael Knape (parteilos) vor Ort. Ohne Zuschüsse könne die finanziell angeschlagene Kommune das seit längerem geplante Projekt nicht realisieren.
Für Jens Heinze werden bei der Auswertung des Einsatzes vor seinen Kameraden am Freitagmorgen Erinnerungen wach. „Diesmal mussten wir nicht löschen, das war aber auch schon anders“, sagt der Einsatzleiter. Denn im Februar 2014 gab es in der Schule dubiose Brandstiftungen an mehreren Stellen, darunter in einem Klassenzimmer sowie in einem Garderobenraum.
Von Thomas Wachs
Quelle: MAZ-Online, 20.03.2017
Unsere Maßnahmen beschränkten sich auf die Lokalisierung des Brandherdes bzw. der Ursache der Rauchentwicklung sowie die Sicherung und Belüftung der Einsatzstelle. Die Ortsfeuerwehren Frohnsdorf und Marzahna rückten nicht aus.
Eingesetzte Kräfte:
Bereitschaftsdienst der Feuerwehr: KdoW
OF Treuenbrietzen: LF20 (1/6), DLK23/12 (1/1), ELW1 (1/1)
OF Bardenitz: LF10
OF Rietz: TSF-W
OF Frohnsdorf: -
OF Marzahna: -
ELW-Gruppe Niemegk/Treuenbrietzen: ELW1 (Niemegk)
Rettungswache Treuenbrietzen: RTW, NEF
Polizei Bad Belzig und Beelitz
Bürgermeister
Bürgeramtsleiter